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21. Februar 2024

WIE MANAGER HEISSEN BREI VERHINDERN

Von hinten durch die Brust ins Auge: Bevor der Finanzchef das Problem zur Entscheidung vorlegt, schildert er weit ausgreifend, wie es dazu kam. Dumm nur, dass das erstens nicht mehr wichtig ist und zweitens niemanden interessiert.

Der CEO ächzt. Er kennt seine Pappenheimer. Der Serviceleiter tickt ähnlich: Ellenlang schildert er die Probleme seiner Abteilung. Was er braucht, um sie zu lösen? Die Antwort auf diese Frage kann dauern.
Der neue Trainee ist ein anderer schwerer Fall: ein Querdenker mit vielen frischen Ideen. Leider mit dem Selbstvertrauen eines Opossums. Schaut man ihn scharf an, fällt er in Schockstarre und sondert nur noch Allgemeinplätze ab, die keinem wehtun, aber auch nichts bewegen. Und der Personalchef? Der packt die faulen Eier so in Watte, als sei das Unternehmen eine Sozialstation.

Zugegeben: Das ist ein konstruiertes Horrorszenario. Ein bisschen davon steckt jedoch in jedem Unternehmen und in jedem seiner Mitarbeiter. Bevor man etwas tut, muss man entscheiden. Bevor man etwas entscheidet, muss man es besprechen. Bespricht man das zu lange, handelt man zu spät. Bleibt man zu allgemein, agiert man oberflächlich. Will man niemandem wehtun, zementiert man durch Schwäche den Durchschnitt.

WAS FOLGT AUS DEM GESCHILDERTEN? WIE IST ABHILFE MÖGLICH?

Wer redet wie ein Wasserfall, ohne auf den Punkt zu kommen, braucht einen kräftigen Schubs: „Wo liegt der Kern Ihrer Ausführungen? Welche Herausforderung stellt sich, und was ist konkret zu tun, um das Projekt abzuschließen?“ Wer sich nicht traut, weil er die Wahrheit nur diffus erkennen kann, benötigt Führung: „Wenn Sie das Problem noch nicht fixieren können: Zählen Sie einfach mal die Phänomene auf. Wie zeigen sich die Schwierigkeiten? Dann verdichten wir das gemeinsam.“

 

Bildquelle: StockAdobe deagrez

Wenn es an Mut mangelt, anderen offen die Meinung zu sagen, ist das nicht automatisch ein persönliches Problem. Der Pferdefuß kann auch die Unternehmenskultur sein. Will man diese verbessern, reicht es nicht, dass jeder den Mund aufmacht. Man muss die Sichtweisen der anderen verstehen wollen – ob man zustimmt oder nicht und unabhängig davon, wie anstrengend das ist. Das alles ist zugegebenermaßen leichter gefordert als getan. Doch je steiniger dieser Weg ist, desto weniger gehen ihn bis zum Ende, und desto größer ist der Wettbewerbsvorteil, wenn man ihn geschafft hat. Sichern Sie sich Ihren Vorsprung. Viel Erfolg dabei!

Ihr
Matthias Kolbusa

 


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