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Denis Frey

18. August 2022

Denis Schrey im Executives Day-Interview

Denis Schrey ist Mitglied des Vorstands der Mast-Jägermeister SE und zuständig für das Ressort Globale Märkte. Am Executives Day (24.11.2022, Frankfurt am Main) wird er einen Impulsvortrag zum Thema „Die Kunst, aus einer deutschen Export-Spirituose eine globale Premium Lifestyle-Marke zu machen“ halten.

 

Herr Schrey, welche Herausforderungen bewegen Ihre Branche aktuell am meisten und wie begegnen Sie diesen Herausforderungen?

Denis Schrey: Die globale politische und ökonomische Lage ist volatil und stellt nicht nur für unser Unternehmen eine Herausforderung dar. Der Krieg in Europa und die Folgen der globalen Pandemie erzeugen einen immensen Druck auf die weltweiten Lieferketten. Wir spüren höhere Preise in der Supply Chain, sind aber aufgrund langfristiger Verträge und gewachsener Lieferantenbeziehungen voll produktions- und lieferfähig. Absatzrückgänge aufgrund von anhaltenden Lockdowns oder durch den Ausfall einzelner Märkte können wir vor dem Hintergrund einer sehr ausbalancierten globalen Absatzverteilung mehr als ausgleichen.

 

Deutschland wird häufig dafür kritisiert, die Digitalisierung verschlafen zu haben. Was tut Ihr Unternehmen dafür, die Digitalisierung voranzutreiben?

Denis Schrey: Mit allem, was wir tun, verfolgen wir unsere Mission „Best night of your life – for today and tomorrow“. So ist beispielsweise das Marketing bei Jägermeister seit jeher geprägt von einzigartigen Ideen und dem Mut, immer neue und eigene Wege zu gehen. Ob im Live-Entertainment-Bereich, in dem wir eng mit Künstlern zusammenarbeiten, um glaubwürdige Unterhaltung zu bieten, oder im digitalen Marketing, das während der Pandemie das Live-Entertainment ersetzen musste. So starteten wir 2020 die globale Initiative #Savethenight – eine digitale innovative Plattform –, um die vom Lockdown betroffenen Akteure des Nachtlebens wie Künstler und Barkeeper zu unterstützen.

Im Unternehmen selbst geht es vor allem darum, dem Digital Workplace Realität zu verleihen. Es ist wichtig, das digitale Mindset im Unternehmen zu fördern und die interne Kommunikation zu digitalisieren, um effizienter, flexibler und selbstbestimmter über Abteilungs- und Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten.

Wir verstehen uns selbst als innovatives Unternehmen, das immer stärker von digitalen Themen getrieben wird. An verschiedenen Stellen im Unternehmen werden digitale Ansätze und Visionen intensiv vorangetrieben und umgesetzt. Denn nur so kann die Effizienz gesteigert werden und Jägermeister zukunftsfähig bleiben. So konnten wir beispielsweise vor Beginn der Pandemie einige wichtige Meilensteine setzen, denn durch die rechtzeitige Einführung von Slack und Zoom hat der Übergang in den Lockdown und damit in das Remote-Arbeiten ohne große Probleme funktioniert.

 

Wie stehen Sie zu den Themen Homeoffice, New Work und Agilität, va vor dem Hintergrund, dass die Pandemie aktuell einen Teil ihres Schreckens zu verlieren scheint und viele Mitarbeiter wieder ins Büro zurückkehren. 

Denis Schrey: Natürlich sind diese Themen seit der Pandemie für viele Unternehmen deutlich in den Fokus gerückt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bei Jägermeister bereits vor der Pandemie hybrid gearbeitet, sicherlich in einem geringeren Umfang als aktuell. Insbesondere im Sales und Marketing sowie im Regional Management sind unsere Teams viel auf Reisen, in den internationalen Märkten vor Ort, bei Kunden und Agenturen. In diesen Bereichen war das hybride Arbeiten bereits üblich. In anderen Funktionen war Corona ausschlaggebend dafür, dass remote gearbeitet wurde und digitale Tools wie Zoom, Slack und Box noch intensiver genutzt wurden.

Bei Jägermeister haben wir bereits im Jahr 2020 eine Haltung zum New Normal entwickelt. Das bedeutet, dass wir beides ermöglichen: sowohl „on site“ als auch „remote work“. Die regelmäßige gemeinsame Begegnung vor Ort mit „meaningful presence“ ist für uns ein Kernelement.

Diese Form der Arbeitsweise basiert auf Vertrauen und Freiraum und ermöglicht eine hohe Flexibilität. Es gilt, eine gesunde Balance zu finden. Ich bin überzeugt, dass wir persönliche, reale Begegnungen vor Ort regelmäßig brauchen. Jägermeister steht für die Gemeinschaft. Es geht um die Identifikation, um unsere Beziehung zueinander, um Gemeinschaft, die auch wir täglich leben. Das können wir auf Dauer nicht nur virtuell aufrechterhalten, wenngleich wir mit der hybriden Form der Arbeit weiterhin eine höhere Flexibilität bieten wollen, die gleichzeitig mit mehr Freiraum für die Mitarbeitenden verbunden ist. Dieser Freiraum bietet eine sehr große Chance und gleichzeitig ein gesteigertes Maß an Selbstverantwortung.

 

Worauf legen Sie aktuell mehr Gewicht bei Jägermeister? Strukturen und Prozesse verbessern oder die Kultur verändern?

Denis Schrey: Ich bin überzeugt, dass Strukturen, Prozesse und Kultur ineinandergreifen müssen und sich nicht getrennt voneinander betrachten lassen.

Wir wollen heute und in Zukunft die besten Nächte des Lebens feiern. Das ist unser Purpose. Denn wir wollen unsere Konsumentinnen und Konsumenten überall auf der Welt begeistern. In den letzten Jahren sind wir international rasant gewachsen. Ein Erfolg, der maßgeblich auf der fokussierten Zusammenarbeit als globales Team beruht. Als traditionelles Familienunternehmen sind viele Arbeitsabläufe bei uns historisch gewachsen. Aber wir sind anpassungsfähig und können nur durch Veränderung stetig wachsen. Denn wir wollen den Wandel mitgestalten, Innovation treiben und die Wünsche unserer Konsumentinnen und Konsumenten antizipieren – nicht nur auf sie reagieren. Das ist fest in unseren Werten verankert. Aus diesem Grund braucht es eine klare Ausrichtung unserer Organisation auf größere Flexibilität in unseren Abläufen, auf effizientere Innovationsprozesse. Denn Jägermeister wird stetig größer und – zugegeben – komplexer. Wir wollen diese scheinbare Logik durchbrechen und Komplexität reduzieren. Das schaffen wir, indem wir Prozesse neu denken, Kollaboration fördern und Transparenz schaffen. Das ist „bold“. Das ist meisterhaft. Das passt zu uns. Und diesen Schritt gehen wir kontinuierlich an. Beispielsweise arbeiten wir daran, unsere Arbeitsweisen zu standardisieren, fragmentierte Geschäftsprozesse zu harmonisieren und automatisierte Lösungen einzuführen. Die Zusammenarbeit über Ländergrenzen und Geschäftsbereiche hinweg kann nur auf diesem Weg gestärkt und erleichtert werden. Nur so können wir unsere Zukunftsfähigkeit sichern und schaffen mehr Raum für das, was wir am besten können: die besten Nächte gestalten.

 

Warum freuen Sie sich auf den Executives Day, und warum sollte man aus Ihrer Sicht unbedingt daran teilnehmen?

Denis Schrey: Der Executives Day bietet enormes Potenzial: für spezielle Blickwinkel und wirtschaftlich relevante, globale und technologische Erkenntnisse auf einem einmaligen Führungskräftemeeting. Dort kommen Einflussnehmer zusammen, die vormachen, dass konsequente Exekution der Schlüssel zu Innovation und Sustainability ist.
Der kreative Austausch bietet Know-how aus den Best-Practice-Erfahrungen diverser Branchen und ist gefüllt mit Inspirationen für Führungskräfte, mit branchenübergreifenden Impulsen und Austausch auf Augenhöhe.

 

Hatten Sie während Ihrer beruflichen Karriere Angst zu scheitern? Haben Sie einen Tipp, wie man am besten damit umgeht?

Denis Schrey: Ich denke, dass diese Phasen zum Leben dazugehören. Schon die Erkenntnis ist ein erster wichtiger Schritt. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass Fehlschläge ein wichtiger Bestandteil des Lebens und Lernens sind. Und dass unsere Ängste zudem häufig unrealistisch oder unbegründet sind – erst recht im Hinblick auf die möglichen Konsequenzen. Ich bin überzeugt, dass die Menschen am häufigsten erfolgreich sind, die wissen, dass Versagen unvermeidlich ist. Wichtig ist, sich immer auf sein Ziel im Leben zu konzentrieren.

 

Sichern Sie sich Ihren Platz beim Executives Day, dem Inspirationstag für Führungskräfte, Vordenker und Netzwerker.

Executives Day, 24.11.2022, Frankfurt am Main

Executives Day, 24.11.2022, Frankfurt am Main


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